New Leadership: Führung in der Arbeitswelt 4.0

Laut einer Studie des Forums Gute Führung der Initiative Qualität der Arbeit (INQA) unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Kruse befürworten mehr als drei Viertel der Führungskräfte einen Wandel der Führungskultur in den Unternehmen. Prof. Kruse sieht die Ergebnisse der bereits oben zitierten Studie in einem gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang: Führungskultur bildet sich nicht im luftleeren Raum, sondern ist beeinflusst von einer Vielzahl gesellschaftlicher Prozesse, die immer dynamischer und gleichzeitig immer komplexer stattfinden. Kein Wunder, denn Entwicklungen wie

  • Individualisierung und Auflösen tradierter Rollenbilder
  • demografischer Wandel und
  • Digitalisierung

beeinflussen die Möglichkeiten, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten, nachhaltig. Darauf müssen Führungskräfte reagieren.


Inhalt

Beschleunigung und steigende Komplexität

Die Führungskultur muss sich verändern, weil sich die Gesellschaft verändert

  • Individualisierung und die neue Rolle der Frau
  • Mangel an Fachkräften – der demografische Wandel
  • Digitale Transformation

Anforderungen an Führungskräfte

  • Zehn Anforderungen an eine moderne Führungskultur
  • 5 Typen der Führungskultur

Schein und Sein: Wunsch und Wirklichkeit moderner Führung

  • Führungskultur und die Wünsche von Mitarbeitern
  • Die Modernisierung der Führungskultur
  • Ursachen für die schleppende Umsetzung

Ausblick: Was ist zu tun?


Beschleunigung und steigende Komplexität

Dynamik statt Stabilität an den Märkten

Märkte innovieren heute um ein Vielfaches schneller als noch vor zehn Jahren. Dreimal so häufig werden Marktführer von Konkurrenten verdrängt. Langjährige Stabilität gibt es immer seltener; Bedingung für langfristigen und nachhaltigen Erfolg ist heute Innovation. Unternehmen, die sich beständig wandeln, weiterentwickeln und neu erfinden, wachsen dreimal so schnell wie andere und erzielen höhere Gewinne.

Neue Anforderungen an Führungskultur

Die Beschleunigung der Märkte und die steigende Komplexität von Möglichkeiten und Anforderungen fordern Führungskräfte in bisher nicht bekannter Form: Um mit den neuen Entwicklungen Schritt zu halten, muss sich die Führungskultur wandeln. Nur dann gelingt es Unternehmen, im Wettbewerb um die besten Produkte und Dienstleistungen und um die besten Mitarbeiter im Prozess der Digitalisierung und in der Arbeitswelt 4.0 zu bestehen. Moderne Führungskultur muss deshalb zum einen mit der Komplexität der Märkte und der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung umgehen können und zum anderen in Sachen Organisationsentwicklung, Mitarbeitergewinnung, -bindung, -führung und -entwicklung Defizite aufholen.

Flexibilisierung von Arbeit und Führung

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, reicht es nicht, kluge Hochglanz-Image-Strategien zu entwickeln, die das Unternehmen als innovativ und mitarbeiterfreundlich ausweisen. Die Arbeitswelt 4.0 ist gekennzeichnet durch eine hohe Komplexität, mit der moderne Wissensarbeiter umgehen müssen. Außerdem werden Arbeitsformen und Arbeitszeiten immer flexibler – auch das führt wiederum dazu, dass sich die Komplexität durch Koordination und Abstimmung erhöht. Notwendig ist deshalb die nachhaltige Neuausrichtung und Anpassung der gesamten Organisation und damit auch der Führungskultur. Beides muss, um wirklich erfolgreich zu sein, Hand in Hand gehen. Die althergebrachten Muster einer autoritativen, profit-orientierten Führungskultur sind zu träge und schwerfällig, um mit den neuen Entwicklungen Schritt zu halten. Daher setzt eine moderne Führungskultur auf offene und flexible (Netzwerk-) Strukturen, Vertrauen in die Mitarbeiter, Eigenverantwortung der Mitarbei-ter und deren Vernetzung untereinander sowie mit den Kunden.

Wandel der Führungskultur ist Erfolgsbedingung

Laut einer Studie des Forums Gute Führung der Initiative Qualität der Arbeit (INQA) unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Kruse befürworten mehr als drei Viertel der Führungskräfte einen solchen Wandel der Führungskultur. Sie sehen ihn als unabdingbar für den zukünftigen Erfolg ihrer Unternehmen an. Gleichzeitig jedoch sehen sie in der Praxis große Defizite, was die Umsetzung der geforderten Veränderungen anbelangt. Ein paradoxes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass es ja die Führungskräfte selbst sind, die diesen Wandel herbeiführen müssten. Welche gesellschaftlichen Prozesse den Wandel der Führungskultur erfordern, welche Anforderungen sich daraus konkret für Führungskräfte von morgen ergeben, wo die Ursachen für die geschilderten Diskrepanzen zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen und wie die Zukunft von Führungs- und Unternehmens-kultur aussehen könnte, damit befasst sich dieser Artikel.

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AUTOR/-IN

Stephan Grabmeier