Zukunftsmonitor

Seit 2022 erscheint der Zukunftsmonitor als Newsletter von HUMAN NEXT, dessen Redaktion Zukunftstrends und -themen mit Hilfe von AI recherchiert, wertet und für seine Leser aufbereitet.

Technologie und Digitalisierung

ChatGPT: Die künstliche Intelligenz revolutioniert das menschliche Leben 

Wer die Berichte über die neue Software ChatGPT von OpenAI verfolgt, die schon seit November 2022 für jeden kostenlos zur Verfügung steht, ist entweder begeistert oder sieht den Untergang menschlicher Talente im Kommen. Tatsächlich scheint ein Quantensprung gelungen zu sein, der viele Lebens- und Arbeitsbereiche in rasend schneller Zeit grundlegend verändern wird. Auch HUMAN NEXT setzt ChatCPT zur Recherche und zur Erstellung von Texten ein. Jedoch ist noch längst nicht daran zu denken, dass hier ein Automatismus entstehen kann. Ohne redaktionelle Bearbeitung geht es wohl noch lange nicht. Aber wir von HUMAN NEXT haben uns auf den Weg gemacht, mit Hilfe der künstlichen Intelligenz Trends aus immer größeren Datenmengen zu erkennen und diese mit Hilfe von OpenAI bzw. ChatCPT aufzubereiten.

Was kann ChatGPT heute schon?

ChatGPT versteht Eingaben und Fragen in natürlicher Sprache und produziert Antworten und Texte, die kaum von echten menschlichen Antworten zu unterscheiden sind. Er spricht neben Englisch andere Sprachen wie Deutsch, Französisch oder Spanisch. Thematisch ist ChatGPT nicht beschränkt. Der Chatbot lässt sich vielseitig einsetzen und antwortet beispielsweise auf Fragen zu verschiedensten Themen, übersetzt Texte, fasst sie zusammen, erstellt Aufsätze über ein vorgegebenes Thema, dichtet oder programmiert. Während eines Dialogs merkt er sich vorherige Eingaben und antwortet bei Folgeeingaben zusammenhängend. Er kann aber auch im Marketing, in der Industrie, der Kommunikation eingesetzt werden und die Leistungen der bisherigen Chatbots auf eine neue Ebene heben.

Informieren Sie sich über den aktuellen Stand von ChatCPT unter:

https://humannext.de/2023/01/30/chatgpt-die-kuenstliche-intelligenz-fuer-jedermann-revolutioniert-das-menschliche-leben/

Energie und Mobilität

Mobilität der Zukunft: Intermodale Verkehrskonzepte

Unsere Mobilität muss und wird sich wandeln. Dieser Transformationsprozess ist notwendig, um den Herausforderungen in den urbanen Zentren der Zukunft gerecht zu werden. Die weiter voranschreitende Urbanisierung, das generell rasante Bevölkerungswachstum und der steigende Mobilitätsbedarf führen zu immer höheren Anforderungen an das Verkehrssystem und die Fahrzeugtechnik des Personen- und Gütertransports.

Nachhaltige Antworten

Nur komplett neu gedachte systemisch geprägte Lösungen können eine nachhaltige Antwort auf diese Herausforderungen sein. Kleine, wendige Fahrzeuge, ein gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr und ein CO2-neutraler Individualverkehr wird die intermodale Zukunft der urbanen Mobilität prägen. Neben diesem Mix an Verkehrsmitteln wird es auch eine Antriebsvielfalt geben. Dem elektrifizierten Antriebsstrang kommt eine Schlüsselrolle zu und langfristig wird Wasserstoff als Energieträger immer wichtiger werden. Neue Technologien, wie insbesondere die digitale Vernetzung und das autonome Fahren, werden den Wandel im urbanen Umfeld letztlich erst zum Durchbruch verhelfen und für ein anderes Verständnis von Mobilität sorgen.

Ganzheitliche Lösungsansätze

Mit weiteren 39 Beiträgen von mehr als 50 Autoren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltungen, Forschungseinrichtungen und Verbänden liegt ein Gesamtwerk vor, das der Orientierung dienen und die Komplexität dieses Themas verständlich machen soll. Dankenswerterweise ist es dem Autorenkreis gelungen, die schwierigen Fragestellungen so darzustellen, dass sie nicht nur Experten auf diesem Fachgebiet nützt, sondern sich auch einer interessierten Öffentlichkeit erschließt. Leider –  und dies darf nicht unerwähnt bleiben – wird den anderen Verkehrsträgern, wie dem Schienen- und Luftverkehr, zu wenig Beachtung geschenkt.

Siehe hierzu:

https://humannext.de/2023/02/27/mobilitaet-fuer-morgen-notwendig-herausfordernd-machbar/

Sustainable Economy

Zeitenwende jetzt?

Ziemlich genau vor 50 Jahren hat der Club of Rome eine Zeitenwende erreichen wollen. Dennis Meadow präsentierte zusammen mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus 30 Ländern am 2. März 1972 die Studie „Die Grenzen des Wachstums“. Der prognostizierte Anstieg der Weltbevölkerung von damals 3,8 Mrd. bis auf 9,3 Mrd. im Jahr 2050 und seine Folgen für die Umwelt sollten ein Umdenken hervorrufen. Obwohl der Bericht apokalyptische Szenarien vorhersagte, war es – wie es der Sozialpsychologe Harald Welzer kürzlich formulierte – „lediglich einer der Startpunkte der modernen Ökologiebewegung“.

Zeitenwende lässt auf sich warten

Über Klimawandel wurde viel geredet. Auf Umwelt- und Klimakonferenzen, die weltweit veranstaltet wurden. Umweltorganisationen und –parteien wurden gegründet – wie etwa „Die Grünen“ in Deutschland im Jahr 1980. Es ging kaum voran.

Viele Ziele, wenig Maßnahmen

Auch das Pariser Klimaabkommen von 2015, das zum Ziel hatte, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad oder sogar auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu beschränken, wurde nur halbherzig umgesetzt, obwohl nun fast alle Staaten der Erde nationale Klimaschutzziele definiert haben und sich nun völkerrechtlich verpflichtet hatten, Maßnahmen zur Erreichung der Ziele zu ergreifen.

Die Jugend rebelliert und mahnt

Kein Wunder, dass  Greta Thunberg, die Initiatorin der Fridays-for-Future-Bewegung es auf den Punkt brachte:

Menschen leiden! Menschen sterben! Ganze Ökosysteme kollabieren“,

sagte sie im September 2019 in ihrer denkwürdigen Rede beim UN-Klimagipfel in New York: „Und Ihr redet nur über Geld und erzählt Märchen vom ewigen wirtschaftlichen Wachstum.“ Also wieder keine Zeitenwende? Oder doch? Die Klimakonferenz zwei Jahre später in Glasgow 2021 sollte erneut zu Hoffnung Anlass geben. Es war in gewisser Hinsicht eine Konkretisierung und Verschärfung des Pariser Abkommens.

Corona-Pandemie bremst den Klimaschutz aus

Inzwischen hat sich Corona weltweit ausgebreitet. Der Erhalt unseres Planeten war nicht mehr das einzige große Problem in dieser Zeit. Die Corona-Pandemie hielt und hält immer noch den ganzen Erdball in Atem. Um Menschenleben zu retten, wurden Maßnahmen verfügt, die Freiheitsrechte massiv einschränkten. Wie beim Klimaschutz wurde zwar massiv, aber ebenfalls nur halbherzig gehandelt. Das Maßnahmenchaos war riesig, der Erfolg bescheiden. Eine Welle schloss sich an die andere an. Und der Prozess ist noch längst nicht zu Ende. Die Zukunft unseres Planeten bleibt ungewisser denn ja.

Die Ukraine-Krise zerstört Ökologie und Ökonomie

Zu allem Unglück wurde nicht nur die Ukraine, sondern die ganze Welt vom Putin-Krieg überrascht, der innerhalb einer Woche Rohstoffmärkte, Lieferketten und Finanzmärkte weltweit durcheinander wirbelte. Umweltziele gerieten während weniger Tage ins Wanken. Fossile Brennstoffe verteuerten sich dramatisch. Sie wurden knapper und es wurde sogar mit dem gesamten Ausfall aus Russland gerechnet oder dieser sogar überlegt. Für Deutschland mit über 50prozentiger Abhängigkeit ein massives Problem.

Der Krieg als Signal zum Umsteuern beim Klima?

Der Schock der Ukraine-Krise als Signal zum konkreten Umsteuern in der Klimapolitik? Vielleicht. Pervers und traurig, wenn das verbrecherische Handeln von Machthabern wie Putin – und davon gibt es ja viele –  in der Türkei, in Belarus, Brasilien, ja sogar in China die übrige Welt zu radikalem Umsteuern beim Energieverbrauch zwingen, während diese sich selbst verantwortungslos und menschenverachtend verhalten. Die explodierenden Preise werden voraussichtlich den Verbrauch von Öl und Gas reduzieren, den Einsatz von erneuerbaren Energien befördern und sogar ein umweltbewussteres Verhalten der Menschen erzwingen. Und das nicht auf lange oder mittlere Sicht, sondern sofort. Nicht morgen, sondern schon heute. Eine kleine Zeitenwende also?

Zeitenwende primär für die Sicherheit

Bisher undenkbar große Finanzmittel werden jedoch zunächst vor allem in die militärische Aufrüstung gesteckt, so Bundeskanzler Olaf Scholz vor dem Bundestag. Unsere Sicherheit steht an erster Stelle. Nicht die Zukunft unseres Planeten. Allein in Deutschland sind es über 100 Milliarden Euro, die für die Bundeswehr von heute auf morgen bereitgestellt werden, um die Autokraten dieser Welt in Schach zu halten. Geld, das für Investitionen, z.B: in neue Energiestrukturen, Mobilitätskonzepte und andere smarte Projekte hätte verwendet werden können. Nicht das Erreichen der 2-Grad Erderwärmung steht im Vordergrund, sondern die Verwirklichung des 2-Prozent Zieles bei den Militärausgaben. Gedanken die der Club of Rome nicht einmal ansatzweise nachvollziehen kann, wenn er sich heute mit dem Klimawandel beschäftigt.

Mehr Geld für den Klimaschutz

Zumindest die deutsche Regierung hat derzeit gelernt, dass man große Veränderungen auch mit großen Finanzmitteln erreichen kann. Also warum nicht immer wieder über 100 Milliarden Euro in erneuerbare Energien stecken? Die Kreislaufwirtschaft ankurbeln? Die Elektrifizierung der Mobilität, die Umwandlung der Städte in smarte, bewohnbar und bezahlbare Wohnungen in Angriff nehmen? Unsere Landwirtschaft ressourcenschonend umbauen? Oder endlich der Zukunftstechnologie Wasserstoff eine größere Chance geben, wie es zur Zeit der Wirtschaftsminiser Robert Habeck auf ungewöhnliche Weise – sogar in den Vereinigten Arabischen Emiraten – versucht, die aber in weit größerem Umfang und unter Wahrung unserer Wertvorstellungen in Kooperation mit einer Vielzahl von Staaten der südlichen Hemisphäre machbar wäre ?

Das wäre dann eine Zeitenwende, die diesen Namen verdient.

Technologie und Digitalisierung

Metaversum: eine neue Welt ante portas …

Wenn ich an die Zukunft denke und mir aus den Medien die Begriffe Metaverse, Non-Fungible-Tokens, Blockchain, oder Kryptowährungen entgegenschallen, frage ich mich, ob diese Instrumente oder Konstrukte nicht nur Fortschritt signalisieren, sondern auch einen Beitrag leisten, unseren Planeten positiv zu verändern. Einen Planeten, der immer heißer und immer ungerechter wird; der nach Umorientierung verlangt, wenn er an die Menschen, ja die Kreaturen, denkt, die auf ihm künftig leben sollen.

Der Kampf um das virtuelle Universum hat  begonnen

Die Welt befindet sich in einem rasanten und strukturellen Wandel, in dem das Internet eine Schlüsselposition einnimmt. Im World Wide Web war der Nutzer primär Zuschauer. In der nächsten Entwicklungsstufe wird er selbst in das Internet hinein katapultiert und wird vom Zuschauer zum Mitbewohner, wie der Medienmacher Gabor Steingart prognostiziert. Und Mark Zuckerberg sagt bezogen auf seine neue Internetstrategie: „Du schaust nicht mehr auf das Internet. Du bist drin. Du wirst Teil dieser Erfahrung. Das neue am Metaverse ist das Präsenzgefühl.“ Es wird also eine Parallelwelt im Internet geben. Kein Wunder, dass sich alle großen Tech-Giganten wie Meta/Facebook, Apple, Intel, Nike Inc., Verizon, Amazon und andere das Metaversum als Universum erobern möchten. Wem das gelingt, so wie es Google bei den Suchmaschinen fertig gebracht hat, dem winkt ein Billionen-Geschäft und mehr noch: Er wird eine neue (nachhaltige?) Welt im Internet kreieren.

Reales und virtuelles Leben bewirken mehr Nachhaltigkeit

Doch wie sieht sie aus die neue Welt? Wir leben unser normales Leben, jeder so wie er gern möchte oder kann. Wir arbeiten, um uns zu ernähren, wir bilden uns weiter, um uns zu orientieren und wir genießen Kultur und betreiben Sport, um unserem Leben einen Sinn zu geben. Aber – und das ist der Unterschied – wir leben nun nicht mehr nur real, sondern auch virtuell. Und damit wird alles anders. Im Ergebnis wird dabei weniger Energie verbraucht und es werden unsere Ressourcen geschont. Es muss nicht mehr so viel gereist werden, die Kontakte und die Geschäfte finden im Internet statt. Die Prozesse werden schlanker. Es gibt mehr Gelegenheit für virtuelle Kultur und virtuelles Reisen. 

Wir leben mit unserem digitalen Zwilling

Das Meta-Universum ist in der Tat die Verschmelzung der Online- und der Offline-Welt, wie es Mark Zuckerberg vorschwebt und der Web3-Vordenker Matthew Ball, Tüftler und Tech-Investor, formuliert, der seine Karriere übrigens bei Amazon gestartet hat. Wir treten in diesem neuen Universum als digitaler Zwilling auf, mit unserer eigenen Identität. Mit unseren Körpermaßen, unserer Kleidung, unseren Aktivitäten. Wir gehen zum Sport, ins Theater, treffen uns mit Freunden oder verreisen. Wie im echten Leben. Eben nur virtuell.

Neue Lebensräume und Geschäftsfelder werden kreiert

Schon heute steht fest: Wir werden uns virtuell neue Lebensräume erschließen, die uns bisher verschlossen geblieben sind. Wir werden sogar auch als Konsumenten oder sogar Produzenten aktiv sein. Nicht nur reale Produkte, sondern auch virtuelle kaufen oder verkaufen. „Da die Menschen immer mehr Zeit in digitalen Welten verbringen, legen sie auch immer mehr Wert darauf, wie sie sich in den digitalen Welten darstellen“, erklärt Dylan Gott, Global Technology Innovation Manager bei Estee Lauder, laut „Forbes“. Zudem ist es erschwinglicher seinen Avatar mit einer vier Euro Jacke von Ralph Lauren einzukleiden, als das echte Produkt für 500 Euro im Geschäft zu kaufen. Dadurch scheinen viele virtuelle Produkte für die Menschen, die sich den echten Luxus nicht leisten können, „erreichbarer“, schreibt das Wirtschaftsmagazin. Hieraus resultieren neue attraktive Geschäftsfelder. Im Silicon Valley haben deshalb die Ideen von Ball, aber auch von Tim Sweeney, dem Gründer der Spiele-Firma Epic, oder von David Baszucki, dem Chef von Roblox, die Tech-Elite wachgerüttelt. Microsoft-Chef Satya Nadella sprach kürzlich von einem Wandel hin zu “metaversen” Geschäftsmodellen. Und bei Facebook hat sich schon der Firmenname geändert.

Verbraucher haben Vorteile

Aus Verbrauchersicht wäre ein Metaversum zu begrüßen, weil man seine Daten einfacher vom einem zum anderen Anbieter transferieren kann, wenn diese Datentransparenz akzeptiert wird. Ball sieht zudem Unternehmen kritisch, die ihr eigenes Süppchen kochen und sich abschotten wollen. Diese könnten unter die Räder kommen, prophezeit er und denkt dabei sogar an den Milliarden-Konzern Apple. Auch Nokia ist seinerzeit von höchsten Höhen tief gefallen.

Der neue Planet: das Web3

Doch was, wenn sich einer der Plattform-Giganten durchsetzt und es am Ende nur ein relevantes Meta-/Universum gibt? Dann stellt sich natürlich die Machtfrage in Verbindung mit dem möglichen Monopol-Missbrauch. Wenn aber sich die eingangs erwähnten neuen Technologien von den Non-Fungible-Tokens über die Blockchain bis hin zu den Kryptowährungen sich durchsetzen, könnte ein ganz anderes Universum im Internet entstehen, nämlich das Web3, ein neuer Planet im Internet. In diesem Web3 werden Plattformen nicht mehr gebraucht. Die Künstliche Intelligenz hilft dem Verbraucher sich zu orientieren und dem Produzenten den Markt zu erforschen. Die Funktionen des Handels und der Banken werden von Blockchains und NFT`s übernommen, die für absolutes Vertrauen und Wertsicherung stehen. Die Kryptowährungen werden näher an die realen Transaktionen rücken, diese wohl schneller , aber auch sicherer machen. Vom Bitcoin über den Ethereum bis hin zu Meta/Facebooks Diem, dem Nachfolger des gescheiterten Libra, werden sich die Zahlungs- und Geldaufbewahrungsmöglichkeiten im Web3 dramatisch verändern.  

Mehr oder weniger Nachhaltigkeit?

Natürlich werden die neuen Mechanismen auch Auswirkungen auf alle Lebensbereiche, insbesondere aber die Logistik, die Mobilität und auch den Geld- und Zahlungsverkehr haben. In diesen Bereichen wird es zur massiven Verbesserung des Nachhaltigkeitsniveaus insbesondere durch Einsparungen von Energie kommen. Mehr Virtualität kann aber auch zu mehr Energieverbrauch führen. Denn die riesigen Server, die allein für die Blockchain-Technologie nötig sind, brauchen ungeahnte Mengen Strom. Wenn dieser jedoch wie vorgesehen grün erzeugt werden kann, sieht die metaverse Nachhaltigkeits-Bilanz positiv aus.

Das „metaverse“ Internet

Alles zusammengenommen kann die Entwicklung zum metaversen Internet das Leben für den Einzelnen erleichtern, transparenter und erfüllender machen. Das Zusammenspiel zwischen realem und virtuellem Leben wird nicht von heute auf morgen möglich sein. Es wird sich langsam entwickeln und bedarf eines intensiven Lernprozesses. Wenn es nicht zu neuen Machtkonstellationen führt und wenn es unter dem Strich nachhaltiger ist, könnte es ein sinnvoller Weg in die Zukunft sein.

Technologie und Digitalisierung

Wie fair ist Künstliche Intelligenz?

Algorithmen sind objektiv. Sie treffen ihre Entscheidung auf Basis sachlicher Daten, frei von Vorurteilen und Diskriminierung. So zumindest die Theorie. Doch wie sieht die Praxis aus? Doch ist Künstliche Intelligenz wirklich so fair, wie oftmals angenommen? Prof. Dietmar Hübner und Dr. Martin Kuhlmann erklären in HUMANEXT warum das nicht der Fall ist, und was es bei der Anwendung von Algorithmen zu beachten gilt.

Anwendungsbereiche von KI

Algorithmen Künstlicher Intelligenz werden in immer mehr Arbeitsbereichen eingesetzt. Sie unterstützen zum Beispiel bei der Auswahl geeigneter Bewerber, analysieren fehlerhafte Prozesse in der industriellen Fertigung und berechnen die Kreditwürdigkeit von Bankkunden. Dafür verarbeiten sie eine Vielzahl an Daten, auf deren Grundlage sie eine Entscheidung treffen. Ziel ist es, Mitarbeiter zu entlasten und eine (vermeintlich) objektive Entscheidung herbeizuführen. Doch sind Algorithmen wirklich neutral?

Automatisierte Entscheidungen

Prof. Dr. Dietmar Hübner (Leibniz Universität Hannover, Institut für Philosophie) und Dr. Martin Kuhlmann (Georg-August-Universität Göttingen, Soziologisches Forschungsinstitut SOFI) untersuchen in ihrer Forschung die Fairness von Algorithmen und betrachten die Auswirkungen automatisiert getroffener Entscheidungen.

Beispiele

An einem prominenten Fallbeispiel erklärt Hübner den Unterschied zwischen statistischer und diskursiver Fairness: In zwei US-amerikanischen Staaten setzen Richter den Algorithmus „COMPAS“ (Correctional Offender Management Profiling for Alternative Sanctions) ein, um die Rückfallwahrscheinlichkeit (Risk Score) von Straftätern einzuschätzen. Der Algorithmus soll z. B. bei der Entscheidung helfen, ob die Strafe auf Bewährung ausgesetzt wird oder ob eine vorzeitige Entlassung aus der Haft möglich ist.

Kuhlmann sieht es ähnlich für andere Anwendungsbereiche, z.B. in der Arbeitswelt. Es muss die Möglichkeit geben, sich über die Entscheidung des Algorithmus auszutauschen, sie nachzuvollziehen und ihre Evidenz zu überprüfen, aber auch sie anzuzweifeln.

Bewertungen

Neben dieser statistischen Betrachtungsweise sieht Kuhlmann auch eine diskursive Dimension, um den Einsatz von Algorithmen zu bewerten. Dem Algorithmus werden Daten zugeführt, aus denen er eine Rückfallwahrscheinlichkeit ermittelt. Diese wird vor Gericht verwendet, um etwa über Bewährung oder Haftstrafe zu entscheiden. Bei einem Algorithmus wie COMPAS, der seine Prognosen auf Big Data und Machine Learning stützt, weiß jedoch niemand genau, wie der Risk Score zustande kommt.

Siehe hierzu:

https://humannext.de/2021/06/10/wie-fair-ist-kuenstliche-intelligenz/

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