Künstliche Intelligenz für die Praxis

Im ZUKUNFTSMONITOR erscheinen Zusammenfassungen von relevanten Büchern zum jeweiligen Thema der Rubrik. Hier geht es um die Neuerscheinung von “Künstliche Intelligenz für dummies”, das im WILEY-VCH-Verlag erschienen ist.

Worum geht es?

Künstliche Intelligenz ist der Versuch, rationale bzw. kognitive menschliche Intelligenz auf (technischen) Maschinen zu simulieren, um sie für den Menschen gewinn- und nutzbringend einzusetzen. Sie begegnet uns immer mehr im täglichen Leben. Egal ob intelligente Autos, Roboter, Chatbots oder Systeme, die uns im Schach und Go besiegen, KI wird immer wichtiger. Deshalb müssen wir uns privat und geschäftlich zunehmend mehr mit KI beschäftigen.

Was ist wichtig?

Es gibt eine schwache und eine starke Intelligenz. Der Unterschied: Künstliche Intelligenz mit dem Anspruch der Simulation von Intelligenz wird “Schwache KI” genannt. Die Starke KI ist ein Begriff für ein System, welches künstliches Bewusstsein, Willen oder sogar Emotionen ausprägen kann. So etwas technisch zu erzeugen ist heute in keinster Weise realistisch. Irrationale Ängste gegenüber einer “Starken KI” sind deshalb nicht angebracht. “Starke KI” ist Science Fiction. Künstliche Intelligenz hat sich aufgemacht, die beiden Intelligenzformen »induktives Lernen« und »deduktives Denken« – die ein Mensch mit Leichtigkeit in sich vereint –technisch nachzubauen und miteinander zu verzahnen. Ist das in technischen Systemen gelungen, spricht man oftmals auch von kognitiver Intelligenz, cognitive computing oder kognitiven technischen Systemen.

Welche Schwerpunkte gibt es?

Der Schwerpunkt vieler heutiger KI-Anwendungen liegt auf dem Lernen (Induktion). Ein Großteil gegenwärtiger Erfolge der KI basiert auf Verfahren des sogenannten maschinellen Lernens. Beim „Machine Learning“ geht es darum, Algorithmen auf Maschinen zu schaffen, die aus vorhandenen Daten selbstständig und vollautonom lernen können. Dabei unterscheidet man symbolische Lernverfahren, wie Entscheidungsbäume oder Assoziationsregeln, und sub-symbolische Lernverfahren. Eine der wichtigsten Basistechnologien für sub-symbolisches, maschinelles Lernen stellen Künstliche Neuronale Netze (KNN) dar. Neuronale Netze sind den Informationsverarbeitungseinheiten und Speichermechanismen des biologischen Gehirns nachgebildet. Eine Vielzahl einfacher Prozessorelemente, sogenannte Neuronen, ist mit einer großen Anzahl von Nachbarneuronen über sogenannte Synapsen (Gewichte) verbunden. Das neuronale Netz sammelt Informationen und berechnet Ergebnisse durch sehr einfache Rechenschritte. Die Leistungsfähigkeit des neuronalen Ansatzes besteht nun nicht in den Berechnungen der einzelnen Neuronen, sondern in der parallelen Datenverarbeitung von mehreren Millionen Einzelelementen. Obwohl die Informationsverarbeitung eines einzigen Neurons im Prinzip einfach ist, kann durch die hohe Vernetzung der Neuronen untereinander eine enorme Leistung des Gesamtsystems erreicht werden.

Mit welchen Risiken und Gefahren ist zu rechnen?

Es ist an der Zeit, dass die Menschheit Gesetze für die KI entwickelt und weltweit durchsetzt, um diese Technologie zum Nutzen aller einzusetzen. Durch die Künstliche Intelligenz kann eine gefährliche„Fake-Welt“ entstehen, deren Risiken schon bald für den Einzelnen und unsere Gesellschaft bedrohlich werden können. Das Erstellen von Richtlinien, ob staatliche oder privatwirtschaftliche reicht schon lange nicht mehr aus. Der Gesetzgeber ist gefordert, juristisch verbindliche Gesetze zu erlassen. Um das zu können, sollte er gut über die KI informiert sein, denn die Künstliche Intelligenz steht aktuell an einem Scheideweg wie seinerseits die Atomkraft. Es gilt sie friedlich zu nutzen und gleichzeitig zu bändigen.

Hier die wichtigsten Inhalte:

  • Wie intelligent ist eigentlich die Künstliche Intelligenz?
  • Die Intelligenz in der Maschine – Vom Denken und Lernen
  • Die Künstliche Intelligenz erobert die Welt
  • Unüberwindbare Hürden für die Künstliche Intelligenz
  • Künstliche Intelligenz in Industrie und Gesellschaft

Und dann noch  10 heiße Tipps für die Leser:

  1. Damit die KI nicht Science Fiction wird
  2. Tipps für Schüler
  3. Tipps für den nicht-studierten Laien
  4. Tipps für den studierten Laien
  5. Tipps für Manager
  6. Tipps für Politiker
  7. Es gibt auch Big Data
  8. Probieren Sie selbst mal was aus.
  9. Lesen Sie jedes Jahr ein Büchlein über die KI
  10. Führen Sie KI in Ihrem Unternehmen ein

HN-Redaktion: Pflichtlektüre für jede Führungskraft und alle, die es werden wollen: kompetent, verständlich, wegweisend.

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AUTOR/-IN

Zukunftsmonitor > Prof. Dr.-Ing. Ralf Otte, Hochschullehrer für Industrieautomatisierung und Künstliche Intelligenz an der Technischen Hochschule Ulm (THU).

ralfotte.com : 1998 Promotion im Bereich Neuronale Netze, 1992 - 2004 Leiter Data Mining Center und Business Intelligence in einem internationalen Konzern, 2004 - 2015 CEO einer Schweizer Firma im Bereich Data Mining, seit 2015 Professur für Automatisierungstechnik und Künstliche Intelligenz, Forschungsschwerpunkt: Künstliches Bewusstsein auf Maschinen, Autor zahlreicher Bücher zu KI und Datenanalyse