Auf Anregung unserer Experten beginnen wir eine neue Serie „ Fragen an …“und starten mit Deepa Gautam-Nigge, die mit führenden Expert:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie aus der Start-up-Community und dem Investorenbereich dafür werben, Brücken zu bauen, verstärkt auf Kollaboration zu setzen und die Besten zusammenzubringen. Denn es geht um Mut, Offenheit und die Lust auf neue Ideen – den Treibern für Innovationen, um Deutschland zukunftsfest zu machen. Also eine Einladung zum Umdenken, ein gut gelaunter Weckruf, sich endlich zu trauen, überfällige Veränderungen anzustoßen und eine neue Innovationskultur zu leben.
Frage: Sie sagen „Innovation lebt vom Mitmachen“ – Wo fehlt es am Standort Deutschland noch beim Entfesseln der Innovationskraft?
Wir haben in Deutschland eigentlich alles, was wir brauchen um im Reigen der führenden Industrienationen weiter mitzuspielen. Aus meiner Sicht gibt es dazu vier verschiedene Faktoren:
Als erstes: Wir müssen uns zum einen klar werden, welche Themen wir grundsätzlich als Fokusbereiche im Rahmen einer nationalen Innovationsagenda langfristig entwickeln wollen. Gerade in den Bereichen von KI oder Nachhaltigkeit, können wir aus Deutschland und Europa heraus die entsprechenden Standards schaffen. Wichtig ist dann aber dass wir die erforderlichen Aktivitäten Systematischer verzahnen – z.B. in Industrie – oder Innovationsclustern – und uns auch trauen über den eigenen Tellerrand hinaus schauen. Denn ich beleuchte die eine Industrie von verschiedenen Seiten, sondern beziehe ein ganzes Ecosystem drum herum ein bzw. lerne auch von anderen Unternehmen und Branchen. Ziel ist es, die Akteure so zu verbinden, dass man aus 1+1=3 macht? Stärker jenseits des eigenen Bereichs „über den Tellerrand schauen“ und gezielt nach Synergien und Symbiosen zu suchen, da können wir besser werden.
Das zweite ist, die Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken. Wir sind super, Innovationen aus der angewandten Forschung zu entdecken, zu entwickeln, zu kreieren. Bei der Einführung in den Markt stehen wir uns aber wieder etwas im Weg. Wir kriegen gute Innovationen selten bis nicht kommerzialisiert.