Neom: Die Urlaubsinsel und die weltgrößte Fabrik für grünen Wasserstoff

Der saudische Kronprinz, Mohammed bin Salman, lässt am Roten Meer die Megametropolregion Neom errichten. Neueste Satellitenbilder von LiveEO zeigen Fortschritte in zwei Schlüsselbereichen: der neuen Urlaubsinsel Sindalah und der weltgrößten Fabrik für grünen Wasserstoff. Hollywood-Star Will Smith versucht, das Projekt auf seinen Social-Media-Kanälen zu bewerben, während Journalisten keinen Zugang erhalten. Die Megazone soll eine grüne Sonderwirtschaftszone werden, doch Menschenrechtsverletzungen werden von NGOs kritisiert.

Die Urlaubsinsel Sindalah macht Fortschritte mit Luxushotels, Villen, einem Yachthafen und einem Golfplatz. Die Wasserstofffabrik, an deren Bau auch ThyssenKrupp Nucera beteiligt ist, soll die größte der Welt werden und grünen Wasserstoff produzieren. Der Bau von Neom hatte den Umsatz von Nucera vervielfacht. Das Projekt soll ab 2026 täglich bis zu 600 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren und exportieren, auch nach Deutschland.

Die grüne Industriestadt Oxagon, die zur Hälfte schwimmen soll, entsteht in Verbindung mit der Wasserstofffabrik. Es sind Arbeiten an der Hafenerweiterung zu sehen, und das Projekt umfasst Logistikzentren, Fabrikhallen und ein ozeanographisches Forschungsinstitut. Geplant ist, dass 2030 rund 90.000 Menschen hier leben.

Die Berg- und Wintersportstadt Trojena, 100 Kilometer nordöstlich von Sindalah, zeigt Fortschritte in einem ersten Wintersportdorf. Das geplante Skiressort könnte jedoch auf Kunstschnee angewiesen sein. 2029 sollen die Asiatischen Winterspiele hier stattfinden.

Kritiker bezweifeln die Nachhaltigkeit von Neom und sehen es als Ablenkungsmanöver vom Ölgeschäft. Das Projekt umfasst auch wegweisende Solarparks und Windparks. Die bandförmige Stadt The Line soll 170 Kilometer lang sein, aber trotz zwei Jahren Bauzeit sind noch keine nennenswerten Fortschritte erkennbar. Der erste Bauabschnitt soll 2030 abgeschlossen sein.

Siehe hierzu:

Thomas Stölzel: Wirtschaftswoche vom 2.3.2024

Weitersagen:
AUTOR/-IN

Zukunftsmonitor