Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat für das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) in dem Projekt “New Work – Best Practices und Zukunftsmodelle: Arbeit von morgen heute gestalten – 16 betriebliche Praxisbeispiele flexibler und agiler Arbeitsorganisation und -gestaltung untersucht.
Die Erkenntnisse im Überblick:
- Ansätze der örtlichen und zeitlichen Flexibilisierung von Arbeit sind breiter vertreten als Veränderungen in hierarchischen Strukturen der Organisationen.
- New Work ist nicht nur etwas für junge Unternehmen oder Angehörige der digitalen Bohème.
- Dennoch: Produktionsbedingungen und Tätigkeitstypen sowie Unternehmensgröße bestimmen Umsetzungsform und Ausmaß von New Work.
- Eine besondere Herausforderung ist es, New Work in größeren, gewachsenen Unternehmensstrukturen zu realisieren.
- New Work im Spannungsfeld von Hierarchie und Selbstorganisation.
- New Work bedeutet dauerhaften Kulturwandel.
- New Work fordert mehr Selbstverantwortlichkeit.
- Nach New Work kommt die “New Mitbestimmung”.
- New Work ist kein Zielzustand, sondern ein fortwährender Prozess der Umgestaltung und Reflexion.
- New Work – ein Thema für Arbeitspolitik und Arbeitswissenschaft.
Was bedeutet “New Work”?
Das Projekt “New Work” hat primär zum Ziel, die Chancen, die sich aus der digitalen Transformation ergeben, darzustellen. “New Work” steht grundsätzlich für neue Möglichkeiten, Beruf und Privatleben besser miteinander zu vereinbaren oder jenseits von Hierarchien agil und innovativ zusammenzuarbeiten.
Fragestellungen des Projekts
Im Projekt “New Work”werden aber auch die Risiken berücksichtigt: Wann führt zeitliche und örtliche Flexibilisierung zur Entgrenzung von Arbeit und Privatleben? Was passiert unter den neuen Bedingungen mit den bisher eingespielten Handlungs- und Beteiligungsprozessen der Sozialpartner? Wie können Individuen und Organisationen mit einem immer höheren Veränderungstempo Schritt halten?
Es geht aber vor allem darum Praxisbeispiele darzustellen bzw. Antworten zu finden auf folgende Fragen:
- Welche innovativen Ansätze gibt es bereits?
- Unter welchen Bedingungen gelingen diese?
- Wo zeigen sich aber auch Hindernisse oder Schwierigkeiten?
- Wie wird die Arbeit von morgen schon heute im Betrieb gestaltet und
- wie kann die Politik diesen Veränderungsprozess möglichst positiv unterstützen?
Sichtet man heute im Zeitalter der digitalen Transformation aktuelle Publikationen, Konferenzen und die Fachpresse, so lässt sich feststellen: New Work ist heute nicht mehr in der Abgrenzung von der eigentlichen (Erwerbs-)Arbeit ein Thema, sondern steht synonym für die Versuche, innerhalb der Erwerbsarbeit eine Reihe von zukunftsorientierten Veränderungen zu implementieren.